Die Zahl der Finanzanlagevermittler ist von 2020 bis Anfang 2022 laut DIHK/Statisa von rund 38.000 auf rund 39.000 gestiegen. Es ist, für die persönliche Vermögensentwicklung, nicht unerheblich den richtigen Anlageberater auszuwählen. Mit einer kleinen Übersicht, möchte ich eine Orientierungshilfe liefern:
1. Status des Beraters
Der Status des Beraters wirkt sich auf das Produktangebot, mögliche Interessenkonflikte, Unabhängigkeit und Kosten aus. Bankberater oder Vermittler welche in der Ausschließlichkeit bei Vertriebsgesellschaften tätig sind, haben eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten im Vergleich zum Gesamtmarkt. Interessenkonflikte sind möglich, da Vorgaben und Karriereziele den Kundeninteressen vorgezogen werden könnten. Unabhängige, freie Anlageberater haben in der Regel eine breite Auswahl an Anlagemöglichkeiten und Strategien. Weiterhin fehlen Vorgaben „von oben“ und Karrierestufen müssen auch nicht erreicht werden.
2. Erfahrungen & Werte des Beraters
Berufs- und Lebenserfahrung ergänzt Fachwissen und bereichert den Wert der Beratung. Kommunizierte Werte zeigen die Philosophie und die Arbeitsweise des Beraters. Viele vorteilhaft erscheinende Produkte nützen mehr dem Vertrieb als dem Anleger. Werteorientierte Berater stellen die Interessen des Kunden in dem Vordergrund.
3. Vergütungsform des Beraters
Die Vergütungsform kann sich auf die Gesamtkosten und Arbeitsweise/Zusammenarbeit auswirken. Es gibt die Provisionsvergütung oder die Honorarvergütung. Welche Form vorteilhafter ist, hängt auch von der persönlichen Situation des Anlegers ab. Ich würde keine Vergütungsform grundsätzlich bevorzugen, sondern vielmehr die Vergütung im Kontext der Zusammenarbeit sehen.
4. Ein gutes Netzwerk und Infrastruktur
Kein Berater kann alles wissen oder leisten. Ein gutes Netzwerk hilft Spezialwissen abzurufen. Das ist z.B. bei Vermögenskonzepten, Nachlassregelungen, Stiftungen etc. von Bedeutung. Hat der Berater eine eigene Infrastruktur augebaut? Es kann einen wesentlichen Unterschied machen, ob ein Berater seine Abwicklungsprozesse ausschließlich von Plattformen und Vertriebsgesellschaften nutzt, oder eine eigene Infrastruktur aufgebaut hat. Dies kann sich auf die Unabhängigkeit und die Serviceleistungen des Beraters auswirken.
5. Mehrwert des Beraters
Was kann ich vom Berater neben der Beratung noch an Leistungen/Nutzen erwarten? Dieser Punkt kann die Lebensqualität für Kunden deutlich einfacher und besser machen.
Mit dieser Orientierung kann man schon recht gut selektieren. Natürlich können noch mehr Kriterien betrachtet werden. Nicht zuletzt ist es auch eine Frage, ob der Kunde zum Berater passt und umgekehrt – das ist fast schon ein Thema für einen zusätzlichen Beitrag.
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